KfW-Programm im Überblick

  1. KfW-Programme für den Immobilienkauf

KfW-Wohneigentumsprogramm (124)

Dieses Programm unterstützt den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum. Es bietet zinsgünstige Darlehen für den Erwerb oder Bau von Wohnimmobilien, egal ob Haus oder Wohnung.

  • Vorteile:
  • Bis zu 100.000 Euro Darlehen für den Kauf oder Bau einer Immobilie.
  • Sehr günstige Zinsen im Vergleich zu marktüblichen Baufinanzierungszinsen.
  • Die Möglichkeit einer langen Zinsbindung, was Planungssicherheit bringt.
  • Flexible Laufzeiten und Tilgungsoptionen.
  • Nachteile:
  • Das Darlehen reicht oft nicht aus, um die gesamten Kosten des Immobilienkaufs zu decken, daher ist in der Regel eine zusätzliche Finanzierung durch eine Bank notwendig.
  • Es gibt keine direkten Zuschüsse, sondern nur Darlehen, was die monatliche Belastung durch Rückzahlungen erhöht.

KfW-Wohngebäude-Kredit (261)

Dieser Kredit richtet sich an Käufer, die ein energieeffizientes Wohngebäude erwerben oder sanieren möchten. Es bietet attraktive Konditionen, wenn bestimmte Energiestandards eingehalten werden.

  • Vorteile:
  • Finanzierung für den Kauf von energieeffizienten Häusern oder Wohnungen.
  • Bis zu 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit möglich, wenn ein KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht wird.
  • Kombination mit Tilgungszuschüssen möglich, sodass ein Teil des Darlehens nicht zurückgezahlt werden muss.
  • Nachteile:
  • Die Anforderungen an den Effizienzhaus-Standard sind streng. Wenn diese nicht erfüllt werden, gibt es keine Zuschüsse und die Konditionen sind weniger attraktiv.
  • Für ältere Immobilien, die diese Standards nicht erfüllen, ist dieses Programm nicht nutzbar.

 

  1. KfW-Programme für die Sanierung und energetische Modernisierung

KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ (159)

Dieses Programm unterstützt die altersgerechte und barrierefreie Sanierung von Immobilien, etwa den Einbau eines Aufzugs oder die Schaffung von barrierefreien Zugängen.

  • Vorteile:
  • Günstige Darlehen bis zu 50.000 Euro pro Wohnungseinheit.
  • Verbesserungen für den Wohnkomfort im Alter und die Wertsteigerung der Immobilie.
  • Förderfähig sind sowohl Einzelmaßnahmen wie der Umbau des Badezimmers als auch umfassende barrierefreie Sanierungen.
  • Nachteile:
  • Das Programm bietet keine direkten Zuschüsse, sondern nur Darlehen, die zurückgezahlt werden müssen.
  • Die maximale Kreditsumme kann bei größeren Umbaumaßnahmen nicht ausreichen.

KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ (262)

Dieses Programm fördert Sanierungen, die die Energieeffizienz einer Immobilie steigern. Dazu zählen Maßnahmen wie die Dämmung, der Austausch von Fenstern oder der Einbau moderner Heiztechnik.

  • Vorteile:
  • Kredite bis zu 150.000 Euro für umfassende energetische Sanierungen.
  • Tilgungszuschüsse von bis zu 40%, wenn die Sanierung auf KfW-Effizienzhaus-Standard angehoben wird.
  • Auch Einzelmaßnahmen wie der Einbau einer Wärmepumpe oder die Dämmung des Dachs sind förderfähig.
  • Senkung der Energiekosten und Steigerung des Immobilienwerts.
  • Nachteile:
  • Die Anforderungen an die Energieeffizienzstandards können komplex und kostspielig sein.
  • Bei Einzelmaßnahmen fallen die Tilgungszuschüsse geringer aus.

KfW-Zuschuss „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“ (461)

Alternativ zum Kreditprogramm können Sanierungswillige einen direkten Investitionszuschuss beantragen. Dieser richtet sich an private Hausbesitzer und Wohnungseigentümergemeinschaften.

  • Vorteile:
  • Zuschüsse bis zu 40% der förderfähigen Kosten, maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit.
  • Kein Darlehen notwendig, daher keine Rückzahlungen.
  • Ideal für Eigenheimbesitzer, die nicht auf zusätzliche Kredite angewiesen sind.
  • Nachteile:
  • Zuschüsse sind oft an hohe Effizienzstandards gebunden.
  • Die Antragstellung und Nachweispflicht kann aufwendig sein.
  1. KfW-Förderung für erneuerbare Energien

KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard“ (270)

Dieses Programm unterstützt die Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen, Solarthermie und anderen erneuerbaren Energieprojekten.

  • Vorteile:
  • Attraktive Kredite für Investitionen in erneuerbare Energien.
  • Auch größere Anlagen wie Wärmepumpen und Biogasanlagen sind förderfähig.
  • Lange Laufzeiten und zinsgünstige Darlehen bieten Planungssicherheit.
  • Nachteile:
  • Keine direkten Zuschüsse, nur zinsgünstige Darlehen, was die monatlichen Rückzahlungen erhöht.
  • Die anfänglichen Investitionskosten für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, wie Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen, können trotz günstiger Finanzierung hoch sein.
  • Die Rentabilität der Investitionen hängt stark von den Energiepreisen und der Einspeisevergütung ab, die schwanken können.
  • Nicht jede Immobilie eignet sich für alle Arten von erneuerbaren Energien (z.B. nicht jedes Dach ist für Solaranlagen optimal geeignet).
  1. KfW-Programm 308 – Klimafreundlicher Neubau (Wohngebäude)

Das Programm 308 unterstützt den Bau oder Kauf von klimafreundlichen Neubauten. Die Förderung erfolgt in Form von zinsgünstigen Darlehen, wenn bestimmte energetische und klimafreundliche Anforderungen erfüllt werden. Diese Förderung richtet sich sowohl an private Bauherren als auch an Investoren, die Mehrfamilienhäuser errichten.

Vorteile:

  • Attraktive Kreditsummen: Es können Kredite bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit aufgenommen werden.
  • Klimafreundliche Ausrichtung: Das Programm unterstützt den Bau von Gebäuden mit einem niedrigen CO₂-Ausstoß und einem hohen Standard in der Energieeffizienz.
  • Zinsgünstige Konditionen: Die Zinssätze sind im Vergleich zu herkömmlichen Baufinanzierungen deutlich günstiger, was langfristige Einsparungen bei den Finanzierungskosten ermöglicht.
  • Planungssicherheit: Durch die langfristigen Darlehen und die Zinsbindung haben Bauherren eine hohe Planungssicherheit.
  • Kombinationsmöglichkeiten: Das Programm kann mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden, wie z.B. dem Programm „Energieeffizient Bauen“ oder weiteren regionalen Förderungen.

Nachteile:

  • Hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Um in den Genuss der Förderung zu kommen, muss das Gebäude strenge Anforderungen erfüllen, die je nach Bauvorhaben zusätzliche Investitionen in energieeffiziente Technik und Materialien erfordern können. Dies könnte die Baukosten erhöhen.
  • Einschränkungen bei der Gebäudeart: Das Programm richtet sich in erster Linie an klimafreundliche Neubauten. Sanierungen oder Umnutzungen von Bestandsgebäuden fallen nicht unter dieses Programm, was den Anwendungsbereich einschränkt.
  • Keine Zuschüsse: Im Gegensatz zu einigen anderen KfW-Programmen gibt es keine Tilgungszuschüsse. Es handelt sich um ein Darlehensprogramm, das vollständig zurückgezahlt werden muss, auch wenn die Zinsen niedrig sind.

Fazit zu KfW-Programm 308

Das Programm 308 bietet eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für Bauherren, die ein klimafreundliches Neubauprojekt realisieren wollen. Durch die Förderung von Gebäuden mit hoher Energieeffizienz und niedrigen CO₂-Emissionen trägt es dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und die Umwelt zu schonen. Die Vorteile liegen vor allem in den günstigen Zinskonditionen und der Unterstützung nachhaltiger Bauweise. Die Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit können jedoch die Baukosten erhöhen, und es gibt keine direkten Zuschüsse, sondern nur zinsgünstige Darlehen. Wer jedoch ein langfristig nachhaltiges Bauprojekt plant und die höheren Baukosten in Kauf nimmt, profitiert auf lange Sicht von Einsparungen bei den Energiekosten und einer gesteigerten Immobilienwertentwicklung.

Gesamtfazit:

Die KfW bietet eine breite Palette von Programmen, die Käufern und Sanierern finanzielle Unterstützung bieten. Ob für den Erwerb von Wohneigentum, energetische Sanierungen oder den Umbau für altersgerechtes Wohnen – die KfW-Programme zeichnen sich durch zinsgünstige Darlehen und teils attraktive Tilgungszuschüsse aus.

Vorteile: Die Programme bieten langfristig günstige Finanzierungsmöglichkeiten und helfen, Energiekosten zu senken oder den Immobilienwert zu steigern. Besonders attraktiv sind die Tilgungszuschüsse, die die Rückzahlungslast verringern.

Nachteile: Oft sind die Darlehen allein nicht ausreichend, um die gesamten Kosten zu decken, sodass zusätzliche Finanzierungen nötig werden. Die Anforderungen an Effizienzstandards oder technische Voraussetzungen können anspruchsvoll und kostspielig sein, insbesondere für ältere Immobilien. Auch die bürokratischen Hürden bei der Antragstellung oder der Nachweisführung für bestimmte Programme sollten nicht unterschätzt werden. Für Immobilienkäufer und -besitzer lohnt sich die Auseinandersetzung mit diesen Programmen, insbesondere dann, wenn langfristige Sanierungsprojekte oder Neubauten geplant sind.

Artikel teilen

Auf Facebook teilen
Auf Twitter teilen
Picture of Hagen Gräßer

Hagen Gräßer

BAUFINANZIERUNGS-SPEZIALIST